turboTECHNIK: Schrauben an der Verdichterrückwand locker – Werksfehler?

Sachverhalt
An einem VW T4 (Baujahr 2003) wurde bei einer Laufleistung von 417.207 Km der Turbolader aufgrund von Öleintrag im Bereich des Ladeluftkühlers ersetzt. Ein Jahr und rund 27.900 Km später wurde der neue Turbolader aufgrund Leistungsmangels reklamiert – das Fahrzeug schaltet in den Notlauf. In diesem Fall haben sich die Schrauben am Verdichtergehäuse gelockert, was dazu führte, dass dieses nicht mehr entsprechend in Position saß, woraufhin es zum Kontakt zwischen Verdichterrad und Gehäuse kam.

Abhilfe
Lockern sich die Schrauben an der Verdichterrückwand, ist dies meistens auf ein defektes Motorlager zurückzuführen. Das Luftfiltergehäuse sitzt auf der Karosserie des Fahrzeugs und der Turbolader ist über den Krümmer am Motor angeflanscht, somit schwingt dieser mit dem Motor mit. Ist ein Motorlager verschlissen, verstärken sich die Schwingungen massiv, können aber über den steifen Ladeluftschlauch nicht weitergegeben werden. Somit werden hochfrequente Schwingungen in Korrespondenz zu den Eigenschwingungen des Turboladers infolge der Wellenrotation erzeugt. Diese Schwingungen werden im Aluminiumgehäuse anders aufgenommen als in den Befestigungsschrauben des Gehäuses, welche sich hierdurch lockern. Abhilfe bringt hier der Austausch der verschlissenen Motorlager.

TurboTipp herunterladen
03-2024-turboTECHNIK-Schrauben-an-der-Verdichterrückwand-locker